Liebe Leser dieses Blogs,
mit etwas Verzögerung und nach einer verdienten Ruhepause ist es Zeit euch über die vegangenen Tage in Kenntnis zu setzen. Viel ist geschen und so viel sei schon verraten ein Auto haben wir nicht mehr in unserem Besitz.
Nach einem ausgiebigen Ruhehalt in St. Luis im Senegal ging es am 23. März auf die letzte Etappe nach Banjul.In früher Morgenstunde machte sich unser Rallykonvoi mit Begleitung des senegalesisischen Zolls auf den Weg Richtung Grenze. Die Strecke sollte weniger anspruchsvoll als in den vorangehenden Tagen sein, da ein großteil auf besfestigten Wegen zurückgelegt wurde. Und dennoch trat unter der afrikanischen Sonne nach einigen Stunden ein uns schon bekanntrest Problem in Erscheinung. Auf halber Strecke zur Grenze schoss im Stadtverkehr die Temperaturanzeige unseres Motors über den roten Bereich hinaus und letztendlich begann auch der Motor selbst zu streiken. Zwangspause. Nach einer Kühlpause mit in den Wind gerichteter Front konnte es mit offener Motorhaube weitergehen. Bei Fahrtwind blieb die Temperatur stabil, was aber wegen einiger Polizeikontrollen nicht immer möglich war. So ging es über die Grenze bis zum Fährhafen, von wo aus uns eine Fähre über den Gambia-Fluss bringen sollte. Von eigentlich drei Fähren war nur eine betriebsbereit, auf dieser von drei Maschinen ebenfalls nur eine funktionstüchtig. Bei einer Pendelzeit von ungefähr zwei Stunden blieb bei einer Ladekapazität von 38 Autos abzüglich diverser Lkw die auch auf die Fähre wollten eine Wartezeit von gut fünf Stunden bis auch wir das andere Ufer erreichten. Ein ausgesprochenes lob an den Einweiser, der es schaffte unser Auto ungefähr einen gefühlten Milimeter neben dem Mercedes des Teams "Junge Junge" zu plazieren. In Wirklichkeit war es wohl ein noch geringerer Abstand. Leider hatte er wohl nicht denWellengang auf dem Fluß im Blick, so dass größere Kollisionen der Autos nur durch eine eilig eingebrachte Fußmatte verhindert wurden. Kaum war dieser Schock überstanden, kam der nächste. Kurz nach Verlassen der Fähre wieder Überhitzen - Motor aus... Die letzten Kilometer wurden dann im Schlepptau des Servicemobils zurückgelegt. Überraschender Weise reichte das Nachfüllen von 2,5 Litern Kühlflüssigkeit um im Verlauf der nächsten Tage diesem Problem vorzubeugen.
Am nächsten Tag, wieder ein offizieller Ruhetag machten wir uns dann in Begleitung weiterer Teams zu einem Healthpost eine Stunde südlich von Banjul gelegen auf. Hier übergaben wir unsere Verbandsmaterialien. Wie das Schicksal so spielt kamen wir gerade zur Neueröffnung dort an, so dass wir sehr von der Freudlichkeit der Gambianer überrascht und überwältigt wurden. Es war jedoch auch sehr schwierig in der sich um uns scharrenden Menschenmenge einen Verantwortlichen auszumachen, dem wir ruhigen Gewissens unsere Materialien überlassen konnten. Dank des Teams "Junge Junge" die bereits vor der Rallye zu dem kölner Ehepaar Kontakt geknüpft haben, das den Health-Post aufgebaut hat, gelang es jedoch dafür zu sorgen, dass alles seiner Bestimmung zugeführt wird.
Am Freitag den 25. besuchten wir die von der rallyverantwortlichen NGO aufgebauten Hilfsprojekte in Banjul. Eine wegen Ärztemangels von Krankenschwestern Sanitätsstation und einer Vor- und Grundschule.
Am Sonntag war es dann soweit unser Auto zu versteigern. In brühender Hitze warteten vor dem Independence Stadion unsere Bliden auf den Zuschlag. Für umgerechnet 1.180 Euro fand unser Auto einen neuen Besitzer und wir freuen uns mit diesem Geld die Menschen hier vor Ort unterstützt zu haben.
Einen Tag nach der Versteigerung haben wir noch im Besitz unseres Autos die zahlreichen Medikamente zum Bijilo Medical Center/Hospital gebracht. Hier übergaben wir sie dem Leiter des Krankenhauses Dr. Musa Touray MD PhD, einem gambianischen Arzt der in der Schweiz studiert hat und mit seiner Frau nach Gambia zurückgekehrt ist. So wissen wir die Medikamente in helfenden Händen.
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