Liebe Leser dieses Blogs,
mit etwas Verzögerung und nach einer verdienten Ruhepause ist es Zeit euch über die vegangenen Tage in Kenntnis zu setzen. Viel ist geschen und so viel sei schon verraten ein Auto haben wir nicht mehr in unserem Besitz.
Nach einem ausgiebigen Ruhehalt in St. Luis im Senegal ging es am 23. März auf die letzte Etappe nach Banjul.In früher Morgenstunde machte sich unser Rallykonvoi mit Begleitung des senegalesisischen Zolls auf den Weg Richtung Grenze. Die Strecke sollte weniger anspruchsvoll als in den vorangehenden Tagen sein, da ein großteil auf besfestigten Wegen zurückgelegt wurde. Und dennoch trat unter der afrikanischen Sonne nach einigen Stunden ein uns schon bekanntrest Problem in Erscheinung. Auf halber Strecke zur Grenze schoss im Stadtverkehr die Temperaturanzeige unseres Motors über den roten Bereich hinaus und letztendlich begann auch der Motor selbst zu streiken. Zwangspause. Nach einer Kühlpause mit in den Wind gerichteter Front konnte es mit offener Motorhaube weitergehen. Bei Fahrtwind blieb die Temperatur stabil, was aber wegen einiger Polizeikontrollen nicht immer möglich war. So ging es über die Grenze bis zum Fährhafen, von wo aus uns eine Fähre über den Gambia-Fluss bringen sollte. Von eigentlich drei Fähren war nur eine betriebsbereit, auf dieser von drei Maschinen ebenfalls nur eine funktionstüchtig. Bei einer Pendelzeit von ungefähr zwei Stunden blieb bei einer Ladekapazität von 38 Autos abzüglich diverser Lkw die auch auf die Fähre wollten eine Wartezeit von gut fünf Stunden bis auch wir das andere Ufer erreichten. Ein ausgesprochenes lob an den Einweiser, der es schaffte unser Auto ungefähr einen gefühlten Milimeter neben dem Mercedes des Teams "Junge Junge" zu plazieren. In Wirklichkeit war es wohl ein noch geringerer Abstand. Leider hatte er wohl nicht denWellengang auf dem Fluß im Blick, so dass größere Kollisionen der Autos nur durch eine eilig eingebrachte Fußmatte verhindert wurden. Kaum war dieser Schock überstanden, kam der nächste. Kurz nach Verlassen der Fähre wieder Überhitzen - Motor aus... Die letzten Kilometer wurden dann im Schlepptau des Servicemobils zurückgelegt. Überraschender Weise reichte das Nachfüllen von 2,5 Litern Kühlflüssigkeit um im Verlauf der nächsten Tage diesem Problem vorzubeugen.
Am nächsten Tag, wieder ein offizieller Ruhetag machten wir uns dann in Begleitung weiterer Teams zu einem Healthpost eine Stunde südlich von Banjul gelegen auf. Hier übergaben wir unsere Verbandsmaterialien. Wie das Schicksal so spielt kamen wir gerade zur Neueröffnung dort an, so dass wir sehr von der Freudlichkeit der Gambianer überrascht und überwältigt wurden. Es war jedoch auch sehr schwierig in der sich um uns scharrenden Menschenmenge einen Verantwortlichen auszumachen, dem wir ruhigen Gewissens unsere Materialien überlassen konnten. Dank des Teams "Junge Junge" die bereits vor der Rallye zu dem kölner Ehepaar Kontakt geknüpft haben, das den Health-Post aufgebaut hat, gelang es jedoch dafür zu sorgen, dass alles seiner Bestimmung zugeführt wird.
Am Freitag den 25. besuchten wir die von der rallyverantwortlichen NGO aufgebauten Hilfsprojekte in Banjul. Eine wegen Ärztemangels von Krankenschwestern Sanitätsstation und einer Vor- und Grundschule.
Am Sonntag war es dann soweit unser Auto zu versteigern. In brühender Hitze warteten vor dem Independence Stadion unsere Bliden auf den Zuschlag. Für umgerechnet 1.180 Euro fand unser Auto einen neuen Besitzer und wir freuen uns mit diesem Geld die Menschen hier vor Ort unterstützt zu haben.
Einen Tag nach der Versteigerung haben wir noch im Besitz unseres Autos die zahlreichen Medikamente zum Bijilo Medical Center/Hospital gebracht. Hier übergaben wir sie dem Leiter des Krankenhauses Dr. Musa Touray MD PhD, einem gambianischen Arzt der in der Schweiz studiert hat und mit seiner Frau nach Gambia zurückgekehrt ist. So wissen wir die Medikamente in helfenden Händen.
TEAM Wüstensperling Performance
Freitag, 1. April 2011
Dienstag, 22. März 2011
Mauretanien: endlich Rallye, endlich was kaputt!
Es sind lauschige 30 Grad, der Sonnenbrand auf dem Handrücken wird zu jedem Zeitpunkt maximal ausgekostet und die Getränke sind kühl. Lebensqualität für ein paar Stunden. Wir befinden uns derzeit auf einem Campingplatz in St. Louis im Senegal. Gestern fand die Ausreise aus Mauretanien statt und letzte Woche des Mittwochs war die Einreise in jenes scheinbar verlassene Land. Fünf Tage also, in denen genug passieren konnte, damit akribisch genau geplante Abläufe und individuelle Schicksale ausreichend beeinflusst werden konnten. Ob zum Positiven oder zum Negativen wird in den kommenden Zeilen näher erläutert.
Begonnen hat, nach dem relativ entpsannten Grenzübergang, der Aufenthalt mit einem Fiasko für eines der Teams. Dem Renault Rapid der "Elbhang Eagles" reißt der Zahnriemen, es lässt sich NIX machen und die Karre muss unter emotionaler Anteilnahme aller anderen Teams zurückgelassen werden. Zum ersten Mal überhaupt bei der Rallye Dresden-Dakar-Banjul! Verdammt!
Wir halten uns in der ersten Nacht hinter einer Düne auf, ein ordentlicher Wind bläst uns trotzdem den Sand ins Gesicht und wir finden die erste Gelegenheit uns auszumalen, was die kommenden 3 Tage bedeuten werden (Spoiler alert: ,,würden") für unsere sonst verwöhnten Mitteleuropäer-Leiber. Die mauretanische Regierung besteht übrigens auf militärischer Begleitung für Fahrzeug-Konvois, daher dürfen wir uns neben AK-47 und Gendarmerie sicher in den Schlaf wiegen. Sklaverei und Organhandel sind angeblich nicht fern. Seltsames Gefühl.
Am nächsten Morgen gehts locker los, eine Fahrt durchs Niemandsland führt uns über die Schienen einer Eisenbahn, die in mit Eisenerz vollbeladenem Zustand als die längste der Welt gilt. Ehrfürchtig und mit Schrittgeschwindigkeit wird rübergetuckert. Aber Straßen nerven uns so langsam: WIR WOLLEN MIESE PISTEN!!! WIR WOLLEN RALLYE!!!! Plötzlich geht's rechts ab von der Straße, es ruckelt lustig in der Kiste und wir lassen erstmal Luft von der Bereifung ab. Alle. Verbessert Fahrbedingungen auf nichtbefestigtem Untergrund. Es geht weiter, wir vergessen aber leider die Jetbox auf dem Dachgepäckträger zu schließen und zu allem Überfluss verstehen wir die warnenden Handbewegungen von unseren Mitfahrern der anderen Teams als erheiternde Gestiken mit dem Zweck einen wüstenadäquaten Erguss von Freude und "Jetzt-geht's-los"-Attitüde zu erzeugen! Blödes Missverständnis, hier helfen nur klärende Worte über Funk.
Dann endlich reine Wüste, Wartezeiten von bis zu 3 Stunden durch Reparaturen von zerborstenen Benzinleitungen oder ähnlichem Aufwand lassen uns aber schmoren in der Mittagssonne. Bei uns gibt's erstmal keine Probleme! Mit ihrer spärlichen Vegetation und unregelmäßigen Verteilung von Steinen und Sandbänken ist die Savanne aber ein Garant für Probleme. Gefahren wird Tempo 10-100 km/h. Richtig in Worte fassen lässt sich dieses Vergnügen nicht, für's menschliche Ohr lebensfeindliche und die Fingernägel kreuz und quer wachsen lassende Geräusche lassen uns wissen: unser Ölwannenschutz zeigt seine Wirkung! Auch Amateure können was! Die Dämmerung schleicht sich langsam über unsere Schultern und im Antlitz des Mondes durchqueren wir Sandbänke, in der Regel lassen wir ein paar Teams auch dort zurück. Das bedeutet: anhalten, das Auto verlassen und helfen beim Anschieben, Abschleppen und Ausgraben. An diesem ersten richtigen Rallyetag bleiben wir 2 mal im Sand stecken und wie auch für die anderen 525er Touring BMWs vor uns soll sich hier, in der Savanne Mauretaniens, die Geschichte wiederholen. Unser rückwärtiger Stoßfänger fungiert als Sandanker und durch den bodennahen Abschluss reißt dieser an seiner Karosseriebefestigung bei jedem Aufsetzen mehr und mehr ein. Uns ereilt der Funkspruch: ,,Wüstensperling, eure Heckschürze hängt hinterher!" Anhalten und abreißen! Stumpfes Präparieren besorgt den Rest und ZACK! ist das Teil im Transporter versenkt! Wir entschließen uns den Stoßfänger der Savanne zu übergeben. Vielleicht wird ein aufmerksamer Hovercraft-Ranger des Nationalparks in 100.000 Jahren dieses Relikt dem Galaktischen Historischen Museum schenken ;-)
Der nächste Tag ist mit weiterer Rallye-Action nur in reduziertem Maße gespickt. Wir genießen jede Minute mit dem Fuß am Gaspedal. Durch die vielen Komplikationen trennt sich gegen Abend die Gruppe jedoch und die Autos, die bereits aussichtslose Kandidaten für weitere harte Etappen darstellen, bewegen sich auf der Straße Richtung Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens. Wir aber bleiben dort, wo nichts ist! Trotzdem zerreißt eine Ölwanne und wir campen am Ort des Geschehens. Am Horizont ziehen im 45°-Winkel stehende Regenwände an uns vorbei, sich verzweigende Blitze lassen durch minutenlanges Warten die Entfernung erahnen. Unvergessliche Momente!
3. Tag in der Savanne/Wüste und wir wollen den Strand erreichen, Gerüchten zufolge eine entspannte Strecke ohne Aufsetzen und Autoverschleiß! Zu früh gefreut! Zwei Rallyeteilnehmer werden in einen Unfall verwickelt, bei der einer von beiden schnellstens diagnostische Maßnahmen benötigt, die nur in einem Krankenhaus geleistet werden können. Also wird im Einvernehmen beschlossen die geplante Route nicht zu befahren und schnellstens Nouakchott anzusteuern. Der anwesende Arzt und sein Patient fahren vor. Hiermit greifen wir vor: dem Betroffenen geht's gut und er wird aufgrund der Versorgungslage in den kommenden Tagen aus Deutschland per Flieger abgeholt. Gott und ADAC sei Dank!
Den Umständen geschuldet haben wir einen zusätzlichen Tag in Nouakchott, also verbringen wir die Zeit mit Erholung von den Strapazen der Wüste, die zwar zeitlich reduziert wurden, aber an persönlicher und körperlicher Beanspruchung nicht minder heftig ausgefallen sind. Gestern, am Montag, erfolgte der Aufbruch aus Mauretanien in Richtung Senegal und das Gefühl Afrika erreicht zu haben beflügelte unsere Seelen auf einmal. Aber dieser Zustand von Zufriedenheit soll erst erkauft werden mit Schweiß, aufgewirbelten Sand und 10 l Kühlerflüssigkeit! Auf der letzten Etappe sanden Sander & Sandholtet ein, in einer Steigung, die eines jeden unbefleckten Individuums Seele für sich beansprucht! Bei gefühlten 40°C Außentemperatur kocht unser Motor bei der Befreiungsaktion dermaßen hoch, dass beim ,,Angucken" des Verschlussventils eine Fontäne heißen Wassers hochschießt. Verbrühungsgefahr DELUXE! Geht aber gut, wir füllen unser gesamtes Trinkwasser ins Kühlungssysten nach und weiter geht's zur Grenze. Hier erreichen uns Eindrücke, die an anderer Stelle behandelt werden. Es ist einfach zuviel, um dem Geschehen gerecht zu werden mit einem einzelnen kurzen Rallyetagebucheintrag.
Bis ganz bald von der Westküste Afrikas!
Jan-Thorben und Tristan
Begonnen hat, nach dem relativ entpsannten Grenzübergang, der Aufenthalt mit einem Fiasko für eines der Teams. Dem Renault Rapid der "Elbhang Eagles" reißt der Zahnriemen, es lässt sich NIX machen und die Karre muss unter emotionaler Anteilnahme aller anderen Teams zurückgelassen werden. Zum ersten Mal überhaupt bei der Rallye Dresden-Dakar-Banjul! Verdammt!
Asteriodenfeld in der Wüste: absurd! Wir überleben! |
Würdevolle Beschilderung! |
Zitat BMW 525: "Ich will nackt sein!" |
Vermächtnis veratwortungsvollen Fahrens. |
Der nächste Tag ist mit weiterer Rallye-Action nur in reduziertem Maße gespickt. Wir genießen jede Minute mit dem Fuß am Gaspedal. Durch die vielen Komplikationen trennt sich gegen Abend die Gruppe jedoch und die Autos, die bereits aussichtslose Kandidaten für weitere harte Etappen darstellen, bewegen sich auf der Straße Richtung Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens. Wir aber bleiben dort, wo nichts ist! Trotzdem zerreißt eine Ölwanne und wir campen am Ort des Geschehens. Am Horizont ziehen im 45°-Winkel stehende Regenwände an uns vorbei, sich verzweigende Blitze lassen durch minutenlanges Warten die Entfernung erahnen. Unvergessliche Momente!
All you can tank! |
Kein Camping ohne das richtige Styling |
Mal kurz die Heckklappe reparieren. |
Bis ganz bald von der Westküste Afrikas!
Jan-Thorben und Tristan
Dienstag, 15. März 2011
Letzte Etappe vor Mauretanien
Hallo Leute!
Wir sitzen hier grad in einem Internetcafe in Dakhla, verstehen nix von dem was um uns herum gesagt wird und hoffen keinen letalen Sonnenbrand davonzutragen ;-)
Die letzten 2 Tage haben wir damit zugebracht in der Westsahara anzukommen und sie bereits teilweise zu durchqueren. (Die Tastatur ist uebrigens auf Franzoesisch eingestellt und die bisher geschriebenen Zeilen sind in 20 Minuten entsanden, daher jetzt eine Umstellung um mehr Schreibeffizienz an den Start zu bringen)
Nach heftigen Regenfällen in der Wüste, auf die wir eigentlich nicht eingestellt waren, sind nun lauschige 20 Grad Celsius bei strahlendem Sonnenschein. Der Plan für unseren heutigen "Ruhetag" lautet wie folgt: Gewicht optimieren/reduzieren, Wasservorräte für die Wüste besorgen und umpacken, damit mehr Gewicht von der Hinterachse genommen wird. Einer der Reifen soll auf die Motorhaube geschnallt werden, mal gucken ob das klappt. Unser Baby läuft nach wie vor super!
Bis bald!
Janni und Tristan
Wir sitzen hier grad in einem Internetcafe in Dakhla, verstehen nix von dem was um uns herum gesagt wird und hoffen keinen letalen Sonnenbrand davonzutragen ;-)
Zu wenig Wüste für zu viel Geilheit. |
Nach heftigen Regenfällen in der Wüste, auf die wir eigentlich nicht eingestellt waren, sind nun lauschige 20 Grad Celsius bei strahlendem Sonnenschein. Der Plan für unseren heutigen "Ruhetag" lautet wie folgt: Gewicht optimieren/reduzieren, Wasservorräte für die Wüste besorgen und umpacken, damit mehr Gewicht von der Hinterachse genommen wird. Einer der Reifen soll auf die Motorhaube geschnallt werden, mal gucken ob das klappt. Unser Baby läuft nach wie vor super!
Bis bald!
Janni und Tristan
Sonntag, 13. März 2011
12. bis 13. März
Von Marrakech über die Atlasautobahn und ein paar Bergstraßen nach Aglou Plage.Neue Kupplung ist butterweich und die Strafen für Geschwindigkeitsübertretung lassen sich verhandeln... statt 50 nur 30 Euro. Heute geht es weitere 500 km Richtung Süden!
Samstag, 12. März 2011
Befreiung
09. - 11. März : Algeciras - Tanger - Larrache - Casablanca - Marrakech
Guten Morgen!
Auf die Frage wo wir herkommen möchte ich gerne einen Einheimischen zitieren, der uns zu seinem Lederwaren-Stand locken wollt : ,,From Germany?! Well my friend, Germany and Morocco - the same!" - Danke für dieses persönliche Entgegenkommen! Können wir bitte für immer Freunde sein? JETZT!.
Fehlanzeige, denn wir haben uns einen für Touristen wahrscheinlich oberflächlichen, aber ausreichenden Blick über die Handelsleinen von Marrrakech verschafft um sagen zu können, dass diese beiden Länder nicht ,,the same". Soviel zur Einleitung.
Unser Aufenthalt in Marokko hatte vor-vorgestern begonnen mit einer etwas komplizierten Grenpassage am Hafen von Tanger, als zwei Teams mit Karten der ,,inkorrekten" Grenzen der Westsahara auf ihren Autos abgebildet die Aufmerksamkeit der Polizei und eines ausnahmsweise gastierenden hochrangigen Geheimdienstoffiziers genießen konnten. Marokko beansprucht Teile der Westsahara für sich. Perfekt: zum ersten Mal hat sich an der marokkanischen Grenze eine mehrstündige Wartezeit angekündigt und wir konnten erstmal schön ein paar Burritos grillen und Oliven snacken.
Die Fahrt zum vom Fährhafen ca 50 km entfernten Campingplatz gestaltete sich fast problemlos, am nächstem Morgen ging es nach ausgiebigem Frühstück und längerem Umpacken los in Richtung Süden um die Metropolen Marokkos zu erkunden.
Zwischenstopp bei den ca. 2000 Jahre alten Ruinen von Lixus, einer ehemaligen römischen Kolonie.
Die Fahrt durch Larrache wurde durch Umgehen des Stadtzentrums via Slumviertel nicht weniger abenteuerlich. Müllhalden links und rechts, ein von uns fast totgefahrener Hund und Kinder, die sich an einem an den Arm hängen und ,,Dineros! Dineros" schreien reichten uns! Weg! Schnell auf die Schnellstraße! Ziel: Casablanca!
An der Hauptstadt Rabat vorbei und im Straßenverkehr von Casablanca hatte Jan-Thorben Zeit seinen marokkanischen Führerschein zu erwerben. 2 Stunden lang galt die Regel: es gibt keine Regeln! Hupen und Drängeln, Handzeichen und dominate Fahrweise führten uns zum Glück noch raus aus dieser Stadt bevor wir für immer in diesem Teufelskreis des automobilen Unheils unser Dasein hätten fristen müssen. Adieu, Casablanca!
Die Autobahnzufahrt in Richtung Marrakech ließ unseren 525er-Wüstensperling ungünstig aufheulen, scheinbar gab es ein Problem mit der Kupplung oder mit dem Turbo. Sicher waren wir uns nicht.. Egal, die Karre fuhr und wir waren erstmal zufrieden um 21:00 am Zielort anzukommen: Campingplatz vor Marrakech. Zum größten Teil waren die anderen Teams angekommen, somit machten wir unserem Ruf die (fast) letzten zu sein alle Ehre! Dennoch: die Karre war nicht in Ordnung, ebenso unsere Verdauung.
Am nächsten Morgen zogen wir von anderem Teams Fachexpertise hinzu und erhielten die Diagnose: Kupplungsscheibe verschlissen und sollte auf jeden Fall vor der Wüste ersetzt werden! Falk, einer der Organisatoren, stellte schnell einen Kontakt zu einem Mechaniker her, der uns anbot für 2500 dh (ca 230 €) das Problem zu beheben. Wir ließen uns darauf ein und fuhrem dem Schrauber hinterher; in ein Viertel, das wir so mit Sicherheit weder gefunden noch aufgesucht hätten. Kein Grund zur Beunruhigung dachten wir uns, der Chef-Mechaniker vor Ort war freundlich und zuvorkommend und sagte und das Auto müsse über Nacht in der Werkstatt bleiben und er würde uns erstmal wieder zum Campingplatz bringen.
Unsere Befürchtung die Innenstadt Marrakechs aufgrund unseres Autodefektes nicht mehr erkunden zu können bestätigte sich nicht und um 15:00 lungerten wir bereits in den Gassen herum und ließen uns von Gauklern und fliegenden Händlern belästigen! Top! Ein Traum! Erstmal Café noir trinken und Postkarten schreiben!
Um 19:00 kamen wir dann mit vielen der anderen Teams an einem Essensstand, Stand 22, auf dem ,,Platz der Gehängten" zusammen und speisten für wenig Geld Lamm, Hühnchen, Auberginen, Couscous und frittierte Kartoffelscheiben (Poivre). Lecker! Unsere Körper klatschten lauten Beifall bei der Zufriedenstellung des Fett-und Salzhaushaltes!
Einen faden Beigeschmack gab's dennoch: Kleinkinder wurden abgestellt um an den Ständen der Essensstände zu betteln, Taschentücher (es gibt keine Servietten) oder Süßigkeiten zu verkaufen. Da half trotz der mitleiderregenden Blicke nur reines Ignorieren. Organisiertes Betteln ist hier an der Tagesordnung. Einzig und allein die Instrumentalisierung dieser Kinder ist das, was einen nachdenklich stimmt, denn: wir sind hier in Marokko, einem dem Westen gegenüber sehr aufgeschlossenen und für afrikanische Verhätnisse sehr fortschrittlichem Land, gemessen an unseren Standards. Was wird uns dann bloß erwarten, wenn wir weiter südlich sind? Westsahara, Mauretanien, Senegal, Gambia?
Für den heutigen Tag, Samstag 12. März, sieht der Plan folgendermaßen aus: mit dem Werkstattleiter wurde abgesprochen um 10:00 das reparierte Auto in Empfang zu nehmen. Bis dahin werden die meisten Teams schon zum nächsten Treffpunkt aufgebrochen sein und da wir mit einer flexiblen Interpretation von genannter Uhrzeit rechnen könnte sich unser Start bis in den Nachmittag verzögern. Aufgrund der Tatsache, dass sich für unser dann hoffentlich repariertes Auto keine ausreichende Bewährungsprobe anbietet, um mit sicheren Bauchgefühl die Pässe des Atlasgebirges zu bewältigen, werden wir die von den Organisatoren vorgeschlagene Route entlang der Küste nehmen. Hier besteht weiterhin technischer Support.
Wir melden uns wieder, wenn wir können!
Jan-Thorben und Tristan
p.s.: Daniel und Lars sind wie immer mit Umpacken ihres Autos beschäftigt ;-)
Auf die Frage wo wir herkommen möchte ich gerne einen Einheimischen zitieren, der uns zu seinem Lederwaren-Stand locken wollt : ,,From Germany?! Well my friend, Germany and Morocco - the same!" - Danke für dieses persönliche Entgegenkommen! Können wir bitte für immer Freunde sein? JETZT!.
Fehlanzeige, denn wir haben uns einen für Touristen wahrscheinlich oberflächlichen, aber ausreichenden Blick über die Handelsleinen von Marrrakech verschafft um sagen zu können, dass diese beiden Länder nicht ,,the same". Soviel zur Einleitung.
,,Nothing to declare" ;-) |
Die Fahrt zum vom Fährhafen ca 50 km entfernten Campingplatz gestaltete sich fast problemlos, am nächstem Morgen ging es nach ausgiebigem Frühstück und längerem Umpacken los in Richtung Süden um die Metropolen Marokkos zu erkunden.
Jan-Thorben, Lars und Daniel - antique! |
Die Fahrt durch Larrache wurde durch Umgehen des Stadtzentrums via Slumviertel nicht weniger abenteuerlich. Müllhalden links und rechts, ein von uns fast totgefahrener Hund und Kinder, die sich an einem an den Arm hängen und ,,Dineros! Dineros" schreien reichten uns! Weg! Schnell auf die Schnellstraße! Ziel: Casablanca!
Straßen von Casablanca: null Romatik! |
Pfauenmännchen aufm Campingplatz. |
Am nächsten Morgen zogen wir von anderem Teams Fachexpertise hinzu und erhielten die Diagnose: Kupplungsscheibe verschlissen und sollte auf jeden Fall vor der Wüste ersetzt werden! Falk, einer der Organisatoren, stellte schnell einen Kontakt zu einem Mechaniker her, der uns anbot für 2500 dh (ca 230 €) das Problem zu beheben. Wir ließen uns darauf ein und fuhrem dem Schrauber hinterher; in ein Viertel, das wir so mit Sicherheit weder gefunden noch aufgesucht hätten. Kein Grund zur Beunruhigung dachten wir uns, der Chef-Mechaniker vor Ort war freundlich und zuvorkommend und sagte und das Auto müsse über Nacht in der Werkstatt bleiben und er würde uns erstmal wieder zum Campingplatz bringen.
Unsere Befürchtung die Innenstadt Marrakechs aufgrund unseres Autodefektes nicht mehr erkunden zu können bestätigte sich nicht und um 15:00 lungerten wir bereits in den Gassen herum und ließen uns von Gauklern und fliegenden Händlern belästigen! Top! Ein Traum! Erstmal Café noir trinken und Postkarten schreiben!
Suche nach Stand 22 |
Blick vom Platz der Gehängten auf die Koutubia Moschee |
Für den heutigen Tag, Samstag 12. März, sieht der Plan folgendermaßen aus: mit dem Werkstattleiter wurde abgesprochen um 10:00 das reparierte Auto in Empfang zu nehmen. Bis dahin werden die meisten Teams schon zum nächsten Treffpunkt aufgebrochen sein und da wir mit einer flexiblen Interpretation von genannter Uhrzeit rechnen könnte sich unser Start bis in den Nachmittag verzögern. Aufgrund der Tatsache, dass sich für unser dann hoffentlich repariertes Auto keine ausreichende Bewährungsprobe anbietet, um mit sicheren Bauchgefühl die Pässe des Atlasgebirges zu bewältigen, werden wir die von den Organisatoren vorgeschlagene Route entlang der Küste nehmen. Hier besteht weiterhin technischer Support.
Wir melden uns wieder, wenn wir können!
Jan-Thorben und Tristan
p.s.: Daniel und Lars sind wie immer mit Umpacken ihres Autos beschäftigt ;-)
Freitag, 11. März 2011
Angekommen in Marrakech : Kupplung ist am Ende!
Nach der Faehrueberfahrt von Algeciras nach Tanger und dem ersten Campingaufenthalt bei Larrache sind wir gestern durch Casablanca gefahren, bei heftigstem Verkehr. Auf der Weiterfahrt schien die Kupplung nicht richtig die Drehzahl zu uebersetzen. Heute holten wir verschiedene fachkundige Meinungen ein: die Kupplung wird derzeit in einer lokalen Werkstatt ersetzt
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